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Schlagfertigkeit? Nein, danke!

Gibt man „Schlagfertigkeit” in den Google-Suche ein, erscheinen assoziative Ergänzungen wie: lernen, trainieren, üben, für Dummies usw. Auch die Trefferliste lässt keinen Zweifel zu: Schlagfertigkeit ist ein essentieller Bestandteil von Small Talk und ein probates Mittel verbale Angriffe abzuwehren. Es gibt unfassbar viele Bücher, die sich mit dem Thema befassen mit sprechenden Titeln wie: „Schlagfertigkeit – Nie mehr sprachlos!” oder „Schlagfertigkeitsqueen” – ganz zu schweigen vom dazugehörigen Seminarmarkt. Ob Schlagfertigkeit wirklich das Nonplusulta menschlicher Kommunikation ist und welche Alternativen es gibt, habe ich für Dich im Beitrag aufgeschrieben.

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Verbale Angriffe verstehen

Verbale Angriffe zielen auf etwas ab, das ich Trigger-Punkte nenne. Das sind Themen bei denen man sich unwohl, unsicher, untalentiert, unerfahren usw. fühlt. Wichtig es geht nicht um die objektive TATSACHE, es geht um das GEFÜHL. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass bei uns Frauen diese Trigger-Punkte überproportional oft in die folgenden Kategorien fallen: die äußere Erscheinung, der Bildungsgrad, der Erfahrungsschatz und der Umgang mit den eigenen Kindern (Erziehung).

Wenn Kommentare diesen einen Trigger-Punkt bei Dir verfehlen, geht der verbale Angriff ins Leere. Ziel nicht getroffen – noch mal gut gegangen! Verbale Angriffe, die ihr Ziel treffen, sind umso schmerzhafter. Sie haben die Macht, dass Du Dich klein, unbedeutend, hässlich, ungebildet oder unerfahren fühlst. Deine Souveränität ist dahin.

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Die eigenen Unsicherheiten kennen und eliminieren

Als erstes ist es wichtig, dass Du Dir über Deine Unsicherheiten bewusst wirst. Schreibe sie auf und zwar so: Ich fühle mich unsicher über … meine Kleidergröße, meine unperfekten Zähne, meine unreine Haut, meinen Kleidungsstil, meinen niedrigen Bildungsgrad, meinen kleinen Erfahrungsschatz usw. Frage Dich dann, warum das so ist und halte es wieder schriftlich fest. Wenn die Begründung ist, weil „alle anderen” schöner, erfahrener, gebildeter usw. sind ist schon eine wichtige Erkenntnis: Es geht um Vergleiche. Doch eins kann ich Dir sagen: Vergleiche bringen GAR NICHTS! Vergleiche beziehen sich immer auf nur einen kleinen Aspekt Deiner Persönlichkeit und schaffen es so, dich minderwertig und klein zu fühlen, weil Deine positiven Eigenschaften unter den Tisch fallen.

Deine Unsicherheiten eliminieren kannst Du in zwei Schritten: 1. Ab sofort verbietest Du Dir diese Art von Vergleich. Sobald sich einer dieser Gedanken bei Dir einschleicht, sagst Du LAUT zu Dir selbst: Halt! Stop! Ich vergleiche nicht! Und 2. Du machst Dir bewusst, dass Dich mehr ausmacht als nur diese diese vermeintliche Schwäche – sie ist unbedeutend im Gesamtkontext Deiner Persönlichkeit, sie zählt einfach nicht.

Eine neue Haltung einnehmen geht nicht von heut auf morgen. Das braucht Zeit – vielleicht sogar jahrelanges Training (schließlich hast Du Dir diese Vergleiche auch jahrelang antrainiert). Sei also geduldig mir Dir selbst.

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Schlagfertigkeit – wie Du mir, so ich Dir!

So lange Du noch damit beschäftigt bist, deine Trigger-Punkte zu eleminieren, kann es Dir passieren, dass Dich weiterhin verbale Angriffe treffen. Und da kommt die Schlagfertigkeit ins Spiel: Sie soll Dir helfen, das Dir angeheftete Etikett (zu blöd, zu hässlich, zu unerfahren, Rabenmutter) wieder loszuwerden. Der abgeschossene Giftpfeil soll sein Ziel verfehlen und umgelenkt werden – zum Eigentor für den Schützen werden. Wie Du mir, so ich Dir! Laut einiger selbsternannter Experten hast Du für diesen Gegenangriff maximal 3 Sekunden Zeit. Danach? Ist die Schlacht verloren, Change verpasst, Pech gehabt.

Lady Nancy Astor zu Winston Churchill: „Wenn ich ihre Frau wäre, würde ich Gift in ihren Tee mischen.“ Dieser erwiderte trocken: „Wenn sie meine Frau wären, würde ich ihn trinken.“ 

Schluss mit der Glorifizierung von Schlagfertigkeit

Schlacht verloren, Change verpasst, Pech gehabt. Echt jetzt? Machen wir uns doch mal bewusst, wie Schlagfertigkeit funktioniert und welche Wirkung sie hat. Schlagfertigkeit ist in unserer Gesellschaft durchweg positiv besetzt. Wer schlagfertig reagieren kann, beweise Intelligenz und Geistesgegenwart (Quelle: Wikipedia). Oft wird Schlagfertigkeit auch mit Eloquenz, Durchsetzungsvermögen und Souveränität assoziiert. Wem das Talent für diese Art der humorvollen Kommunikation nicht in die Wiege gelegt wurde oder noch keinen überteuerten Kurs dazu besucht hat, läuft Gefahr als dumm, schwer von Begriff, schwach oder unsouverän zu gelten. Das möchte keiner.

Doch wer es einmal geschafft hat, eine schlagfertige Antwort zu liefern, kann sich als überlegener Sieger fühlen (weil er den anderen in seine Schranken verwiesen hat) und erzählt die Anekdote bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit immer wieder gerne – die Resonanz ist oftmals geprägt von Wohlwollen, Zustimmung und Ehrfurcht. Damit hat diese kleine Geschichte einen Unterhaltungswert von allem für Dritte!

Doch was passiert bei so einem Wortgefecht tatsächlich? Ein gezielt verletzender Kommentar trifft Dich mitten ins Herz: Du bist geschwächt, verunsichert oder gar zerstört. Doch Du lässt Dich von Genugtuung leiten, willst es dem Angreifer gleichtun, ihn ebenso hart treffen und schießt deinerseits eine verbale Kanonenkugel ab. Zurück bleiben zwei Verwundete – Rhetorik-Veteranen sozusagen. Auch nicht gerade erstrebenswert.

Schlagfertigkeit ist also nicht die ultimative Lösung. Die verletzende Aussage steht im Raum und eine schlagfertige Antwort lässt das Gesagte nicht ungeschehen machen. Vielmehr zeigt ein spitze Konter, das die Bemerkung ihr Ziel erreicht hat. Diese Blöße sollte sich keiner geben.

Besser als Schlagfertigkeit: Klug reagieren und Würde beweisen

Sobald Dich eine verletzender Kommentar trifft, gehst Du folgendermaßen vor:

  1. Ziehe Dich kurz zurück (zum Beispiel in Dein Büro, Badezimmer, Küche) oder schlafe eine Nacht darüber und übernehme wieder die Kontrolle über Deine Gefühle.
  2. Frage Dich, warum Dich das gerade dermaßen trifft (siehe auch Übung 1: Die eigenen Unsicherheiten kennen). Das ist wichtig für die Zukunft!
  3. Sage Dir laut: Halt! Stop! Das ist bedeutungslos und unwichtig. Mich macht so viel mehr aus, ich habe viele tolle Talente und positive Eigenschaften. NUR die zählen (siehe auch Übung 2: Die eigenen Unsicherheiten eliminieren).
  4. Vergib dem Angreifer! Dieser Punkt ist nicht optional. Warum das so wichtig ist und wie das geht, kannst Du zum Beispiel hier nachlesen.
  5. Sprich die Sache bei der nächsten Gelegenheit an. Schiebe es nicht auf. Widerstehe jedem Impuls in Richtung: Lass es! Das gibt nur Stress! Du willst doch nicht als schwierig gelten! Beweise vielmehr Klugheit, Besonnenheit und Würde.
    Hier ein paar Beispiele, damit es Dir leichter fällt:
    „Was Du da vorhin/gestern/letzte Woche zu mir gesagt hat, hat mich verletzt/beleidigt. Ich empfand das als grenzüberschreitend/respektlos/diskriminierend. So möchte ich nicht weiterarbeiten./Ich möchte, dass Du damit aufhörst./So möchte ich nicht behandelt werden.”
  6. In den meisten Fällen wird sich derjenige sofort entschuldigen. Dann ist alles gut (Du hast ihm ja bereits verziehen, siehe Punkt 4.)
  7. Ist der Angreifer nicht einsichtig – bleibe bei Deinem Standpunkt. Das war doch nur Spaß/nicht erst gemeint/DAS hat Dich verletzt?! zählt nicht.

Den Mythos Schlagfertigkeit entzaubert

Schlagfertigkeit verdient nicht die Stellung und Aufmerksamkeit, die es bei uns bekommt. Ein Schlagabtausch lässt zwei Verwundete zurück und hat nur für die Zuhörer einen gewissen Unterhaltungswert. Reagiere besser besonnen. Mach Dir Deine (vermeintlichen) Schwächen bewusst und lass Dir nicht alles gefallen.

Gehörst Du zum Team Schlagfertigkeit? Wie gehst Du mit spitzen, verletzenden Bemerkungen um? Schreib es mir in die Kommentare!

Liebe Grüße
Sandra

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