Es ist eigentlich kaum zu glauben, wieviel konventionelle Kosmetikartikel sich in deutschen Badezimmern befinden. 9 bis 10 Kosmetikartikel benutzt der Durchschnittsdeutsche täglich. Die Anzahl der nicht genutzten Artikel liegt um ein vielfaches höher. Fehlkäufe, Vorräte und (nicht gemochte) Geschenke stapeln sich in Badezimmerschränken und an weiteren Orten im eigenen Zuhause. Der ganze Plastikmüll auf einen Haufen gelegt, würde so manchen erstaunen und nicht wenige erschrecken. Selbstdisziplin beim Kauf, konsequentes Ausmisten und das Zurückgreifen auf Zero-Waste-Alternativen von Kosmetikartikeln sind der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer. Hier kommen meine Dos and Don’ts für ein plastikfreies Badezimmer.
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Meine 8 Must-Haves für ein plastikfreies Badezimmer
#1 Waschbare Abschminkpads
Meine Abschminkpads beisitze ich nun schon einige Jahre und sie sind das erste Zero-Waste-Produkt, auf das ich umgestiegen bin. Ich schminke mich mit ihnen jeden Abend ab und bisher ist noch kein Verschleiß erkennbar. Sie sind einfach die perfekte umweltfreundliche Alternative zu Wattepads, die nach dem einmaligen Gebrauch weggeworfen werden.
#2 Konjacschwamm
Nach dem Abschminken nutze ich seit einigen Monaten für die Gesichtsreinigung und sanftem Gesichtspeeling einem Konjacschwamm und bin schwer begeistert. Der Schwamm ist sehr sanft und eignet sich besonders gut zum Entfernen von Make-Up-Rückständen. Nach circa 4 Wochen in Benutzung muss der Schwamm ersetzt werden. Der alte kann entweder in den Biomüll oder auf den Kompost.
#3 Duschseife/Seife am Stück
Einer der wohl einfachsten Schritte damit zu beginnen, zu weniger Müll im Badezimmer zu produzieren ist ein Seifenstück zu benutzen statt flüssiger Seife oder Duschgel. Für mich war eine kleine Umgewöhnung hin zur Duschseife. Zusammen mit einem Naturschwamm schäumt das Seifenstück genauso wie Duschgel und macht auch genauso sauber. Lediglich die Seifenablage ist ein Faktor, der mich immernoch stört. In der Dusche direkt kann ich sie aufgrund der Feuchtigkeit nicht platzieren. So steht sie in einer Schale daneben. Schön ist anders …
#4 Zahnbürste aus Bambus
Die Zahnbürste aus Bambus ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Ich jedenfalls liebe sie sehr. Mit ihr putzte ich genauso gut (oder vermutlich besser) als mit meiner alten Elektro-Zahnbürste. Ich spare so Strom und die Bambuszahnbürste hält auch deutlich länger. Nach Benutzung einfach den Kopf abknipsen an dem die Nylonborsten befestigt sind. Der kann in den Restmüll, der Griff kann in den Biomüll.
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#5 Menstruationstasse
Bis vor kurzem dachte ich, ich werde wohl bis zu den Wechseljahren Tampons und Binden für meine Menstruation verwenden. Mehr aus Neugier probierte ich die Menstruationstasse aus. Ich erwartete einige Schwierigkeiten und beschloss dem ganzen eine Chance zu geben. Heute kann ich mir nicht mehr vorstellen auf konventionelle Menstruationsartikel zurückzugreifen. Ganz müllfrei ist die Menstruationstasse natürlich nicht. Doch mit einer Lebensdauer von bis zu 15 Jahren wird deutlich weniger Müll produziert und ist daher ein echter Low-Waste-Hit.
#6 Wattestäbchen aus Papier
Als ich das erste mal Wattestäbchen aus nichts als Baumwolle und Papier entdeckt habe, war ich sofort begeistert. Endlich ist Schluss mit diesem Plastik-Kleinstmüll. Die kleinen Dinger entsorge ich einfach über den Papiermüll.
#7 Bürstenmassage
Bürstenmassage ist eine der einfachsten, günstigsten und schnellsten Home-Spa-Techniken, die ich kenne. Alles was Du dazu benötigst ist eine Bürste mit Naturborsten, Deinen Körper und 2 bis 10 Minuten Zeit am Morgen. Die Vorteile der Bürstenmassage sind vielfältig und werden auch Dich überzeugen.
#8 Selbstgemachte Kosmetik
Kosmetik selber machen ist einer der wichtigsten Faktoren für ein plastikfreies Badezimmer. Viele Grundzutaten sind in Glasbehältern erhältlich. Das spart eine Menge Plastikmüll. Bei Zutaten, die nicht in Glas verpackt sind, achte ich darauf, dass die Verpackung wieder verwenden werden kann, was ich dann auch fleissig tue. Darüber hinaus versuche ich Großpackungen zu kaufen, soweit es die Haltbarkeit zulässt. Hier sind meine Lieblingsrezepte:
- Lippenbalsam selber machen
- feste Handcreme selber machen
- Fußbalsam selber machen
- Fußpeeling selber machen
- Bodybutter selber machen
- Deo selber machen
- Duschgel selber machen
- Pflegeprodukte für die Morgenroutine
Plastikfreies Badezimmer – meine Don’ts
Auch wenn ich mit den meisten Zero-Waste-Alternativen sehr gut klar komme und kaum oder keinen Unterschied zu konventionellen Produkten erkenne, gibt es doch plastikfreie Produkte, an die ich mich nicht so recht gewöhnen kann. Das sind:
- Haarseife: Auch wenn Haarseife bei vielen Bloggern und Influencern als Ersatz für konventionelles Shampoo hoch im Kurs steht. Ich konnte mich bisher noch nicht damit anfreunden. Von Haarseife wurden meine Haare stumpf und kaum zu bändigen. Ich gebe jedoch nicht auf und suche weiter nach „meiner” Sorte.
- Zahnputztabletten: Um sich die Zähne zu putzen, nimmt man eine Zahnputztablette zerkaut sie und vermischt sie im Mund mit Spucke. Mich stört dabei das trockene, staubige Gefühl im Mund. Auch fängt es gar nicht richtig an zu schäumen. Ein echtes Zahnpaste-Gefühl kommt so nicht auf. In der Not oder auf Reisen werden sie wohl ihren Dienst tun.
Mein Fazit: Produkte für ein plastikfreies Badezimmer
Es gibt viele plastikfreie Alternativen zu konventionellen Badezimmerprodukten. Einige davon funktionieren für mich, an andere muss ich mich noch gewöhnen. Alte Gwohnheiten lassen sich nicht so schnell ändern – doch jeder Schritt zu einem plastikfreien Badezimmer zählt!
Mehr Tipps und Inspirationen zum Thema findest Du auf meiner Pinterest-Pinnwand „Nachhaltigkeit im Badezimmer“.
Welche Erfahrungen hast Du mit plastikfreien Kosmetikprodukten? Lasse es mich unbedingt in den Kommentaren wissen.
Liebe Grüße
Sandra
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