Lebensmittel in Gläsern zu verpacken und zu konservieren hat viele Vorteile. Allen voran gibt Glas keinerlei Stoffe an Lebensmittel ab. Glas kann im Prinzip unendlich oft wiederverwendet und nahezu hundertprozentig wiederverwertet werden. Aber Glas kann noch mehr: Es kann darin gekocht, gebacken, eingeweckt, transportiert und serviert werden. Von all dem erzählt das Buch „Selbstgemacht im Glas – zum Einkochen, Mitnehmen & Verschenken“ aus dem Brandstätter Verlag.
Eingekocht haben schon unserer Großmütter (als Plastikverpackungen noch nicht so populär waren). Die alten Rezepte von damals erlangen heute eine Renaissance. Ich selbst koche regelmäßig Tomatensugo mit Rosmarin, Thymian und anderen Zutaten ein, das ich in kleine Gläser abfülle. So habe ich immer eine handliche Portion Soße für eine Pizza oder als Nudelsoße für eine Portion (meine Kinder essen Nudeln am liebsten pur oder mit Ketchup). Vor allem liebe ich es Gelees einzukochen, da habe ich mir schon manches Rezept ausgedacht wie Punsch-, Hugo- oder auch Bratapfelgelee. Marmelade koche ich auch ein, aber nicht so gerne wie Gelees.
Aus dem Buch „Selbstgemacht im Glas“ habe ich im Serviceteil eine Menge über Einwecktechniken gelernt. Darin wird detailreich erklärt, wie das geht mit dem Haltbarmachen von Lebensmitteln: von den verschiedenen Glasformen, ihren Öffnungen (und deren üblichen Gebrauch) über die verschiedenen Arten von Verschlüssen und Deckeln bis hin zu den richtigen Verschlusstechniken (da kann nämlich einiges schiefgehen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß). Durch die umfangreichen Erläuterungen zum richtigen Konservieren, bleiben keine Fragen mehr offen und dem korrekten Umgang steht nichts mehr im Wege.
Das Buch behandelt nicht nur das Thema Einmachen. Der Rezeptteil im Buch gliedert sich grob in alles, was frisch ins Glas kommt und alles, was haltbar gemacht wird. So wird es zu einem umfassenden Kompendium der Glasverpackungen. Alle Rezepte sind ganz auf der Höhe des aktuellen Zeitgeistes:
- Smoothies und Overnight-Oats wie die leckere Goldenen Cashewmilch mit Aprikosen,
- leckere, frische Salate wie der Puntalettesalat, den ich im Sommer sehr gerne zur Arbeit oder zum Picknick mitnehme,
- süße Desserts, wie den Nektarinen-Nuss-Crumble und
- raffinierte Hauptgerichtet wie die Pizza aus dem Glas, die sich auch gut vorbereiten lässt.
Rezept aus dem Buch „Selbstgemacht im Glas“: Schokokuchen mit Salzpistazien und Ingwer
Die Mischung aus Süß und Salzig macht diesen Kuchen zu etwas besondererem. Den zusätzlichen Geschmackskick bekommt er durch den Ingwer, der sich nicht in den Vordergrund drängt, aber das gewissen Prickeln auf der Zunge hervorruft.
Zutaten für 8 Gläser á 250 Milliliter
- 5 Eier
- 250 Gramm Zucker
- 125 Gramm dunkle Schokolade (fein geraspelt)
- 125 Gramm weiche Butter plus etwas Butter für die Gläser
- 3 Esslöffel Milch
- 2 Teelöffel frischer, kleingehackter Ingwer
- 30 Gramm geschälte und gesalzene Pistazien (grob gehackt)
- 50 Gramm Obst (im Buch ist es kandierte kleingehackte Melone; ich habe Heidelbeeren verwendet)
- 125 Gramm Mehl
- ½ Teelöffel Backpulver
Zubereitung
Eier trennen. Eiweiß aufschlagen, beiseite stellen. Eigelb und Zucker zusammen aufschlagen. Der fertige Schaum sollte hellgelb aussehen. Milch, Butter, Schokolade, Ingwer, Pistazien und zum Schluss die Heidelbeeren nach und nach unterrühren. Mehl und Backpulver vermengen und unter die vorbereitete Masse heben. Zum Schluss das aufgeschlagene Eiweiß unterheben. Den Teig in die gebutterten Gläser abfüllen und bei 180 Grad Celsius Ober-/Unterhitze (160 Grand Celsius Umluft) circa 40 Minuten backen. Gläser nach dem Backen sofort verschließen.
Mein Tipp: Der Kuchen hält sich circa eine Woche im Kühlschrank. Vor dem Servieren kann er im Ofen warm gemacht werden und schmeckt dann wie frisch gebacken.
Mein Fazit
Das Buch „Selbstgemacht im Glas – zum Einkochen, Mitnehmen & Verschenken“ ist etwas für alle, die Spaß am Einmachen haben und sich über die verschiedenen Techniken einen Überblick verschaffen möchten. Hilfreiche Tipps machen das Einmachen zum Kinderspiel. Auch alle Meal-Prep-Fans kommen auf ihre Kosten. Das Buch hält auch viele Rezepte bereit fürs Vorbereiten und Mitnehmen, ob ins Büro oder zum Picknick. Die Rezepte sind alle up-to-date und die Bebilderung reichlich mit ansprechenden Fotos.
Noch ein Wort zur Gestaltung des Buchs. Der Brandstätter Verlag hat hier wieder ganze Arbeit geleistet. Der Schutzumschlag ist im Look-and-Feel von Kraftpapier mit Einmachglas-Cutout gestaltet und unterstützt damit die Homemade-Intention des Buches wunderbar. Das Kraftpapier-Layout zieht sich auch durch den Innenteil und ist der „Rote Faden“ des Designs. Der Titel selbst ist auf den Buchumschlag geprägt, was eine schöne Optik ergibt. Ich liebe auch dieses Taubenblau des Umschlags mit farblich passendem Lesezeichen. Der Innenteil ist mit einem schweren, hochvolumigen, matt gestrichenen Bilderdruckpapier ausgestattet. Das Durchblättern wird dadurch zu einem haptischen Erlebnis und die Bilder „leuchten“ (ohne zu überstrahlen, wie es manchmal bei Bildbänden der Fall ist). Die Typografie ist wohl gewählt und modern ohne zu viel zu wollen. Alles in allem ist hier wieder ein Gesamtkunstwerk des Buchdrucks gelungen.
Selbstgemacht im Glas – Zum Einkochen, Mitnehmen & Verschenken
oder als Geschenkbox mit Einmachgläsern
von
Mein Linktipps zum Thema:
- In meinen Blogbeiträgen Backmischung im Glas und Köstlichkeiten aus Holunderbeeren findest Du noch mehr Rezepte für Selbstgemachtes im Glas.
- Auf meiner Pintest-Pinnwand • JAM & MARMELADE RECIPES • habe ich eine leckere Rezeptsammlung zusammengestellt.
- Im Blogbeitrag City Picknick stelle ich ein weiteres tolles Buch des Brandstätter Verlags vor.
Liebe Grüße
Sandra
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