Kaum etwas ist so aufregend für Eltern, wie wenn der Erstgeborene in die Schule kommt. Die ersten Schulwochen sind auch für uns als Neu-Schulkindeltern vorbei und hinter uns liegt ein Wechselbad der Gefühle und eine gewisse Unsicherheit. Alles ist so neu und folgt einem gewissen Mix aus geschriebenen Regeln (die wir Eltern teils überlesen, teils vergessen, teils mit anderen Informationen verwechseln) und aus unausgesprochenen Regeln, an die wir uns erst nach und nach heranarbeiten müssen.
Schulanfang: Wie auf einem anderen Planeten?
Da die Schule für uns als Erwachsene schon ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, denke ich manchmal, dass die Kinder sich vorkommen müssen, als ob sie auf einem neuen Planeten gelandet sind. Hier einige Beispiele von Begebenheiten, dessen Hindergrund einigen Kindern anfangs noch verschlossen bleibt: Ein Klingeln (oder vielmehr ein klangvolles Ding-Dong-Dang) zeigt ihnen an, wann Unterricht und wann Pause ist. Wenn man mal drüber nachdenkt, ist das doch irgendwie seltsam. Plötzlich werden die Kinder auch viel stärker „eingeteilt“: Einige Kinder essen kein Schweinefleisch (mein Sohn kommentierte das mit: „Der ist so etwas ähnliches wie ein Vegetarier!“). Andere müssen während des Ethikunterrichts die Klasse verlassen und dürfen über „Gott und die Welt“ sprechen. Wieder anderen Kindern ist es von ihren Eltern nicht erlaubt worden, bei einem Gottesdienst anlässlich des neuen Schuljahres in der (katholischen) Kirche dabei zu sein. Mädchen und Jungen ziehen sich in unterschiedlichen Umkleidekabinen für den Sportunterricht um. All das war zumindest für meinen Sohn ganz neu. Es fällt nicht schwer, nachzuvollziehen, warum viele Kinder einfach platt sind nach dem Unterricht in den ersten Wochen und die neuen Eindrücke verarbeiten müssen.
Eine Anekdote vom Einschulungstag, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht, möchte ich mit Dir teilen. Die Rektorin unserer Grundschule machte (nicht nur hier) einen sehr engagierten Eindruck und hielt eine flammende Rede gegen Diskriminierung und Rassismus. Der Inhalt der Rede war wiefolgt: Kein Kind (und auch sonst niemand) dürfe wegen seiner Herkunft, Hautfarbe, Religion usw. ausgegrenzt werden. Mit den Kindern wird intensiv über das Thema gesprochen und jedes Kind unterschreibt eine Selbstverpflichtung gegen Diskriminierung und Rassismus. Als anschließend mein Sohn mich fragte, was Rassismus sei, heulte ich fast. Ich dachte, wie unbekümmert er doch bisher aufgewachsen sei, ohne zu wissen, dass es in der Welt diese hässlichen Dinge gibt.
Die Schultüte hat übrigens mein Sohn in mühevoller Kleinstarbeit im Kindergarten selbst gestaltet. Sie ist voll beklebt mit Motiven von Star Wars, Ninjago, Ninjaturtle und dem Piratenschiff von Käpt’n Hook. Doch mir gefällt an der Tüte am besten, dass er auch ein Bild von Tinker Bell a.k.a. Sternenfee Naseweis aufgeklebt hat.
Feigentorte zum Schulanfang
Zum Schulanfang gab es bei uns großes Geschenkeauspacken und Kaffee und Kuchen. In die Herbstzeit passt besonders gut eine Feigentorte. Sie hat einen Keksboden für den Crunch, eine Joghurtsahnecreme für den Frischekick und als Topping Feigen mit Pinienkernen für das besondere Etwas.
Zutaten
Für den Biskuitteig
- 2 Eier
- 50 Gramm Zucker
- 60 Gramm Mehl
- ½ Teelöffel Backpulver
Für den Keksboden
- 100 Gramm Kekse
- 20 Gramm gemahlene Mandeln
- 50 Gramm Butter
Für den Belag:
- 75 Gramm Zucker
- 450 Gramm Joghurt
- Schale und Saft einer halben Zitrone
- 200 Milliliter Sahne (steif geschlagen)
- 6 Blatt Gelatine
- 10 Gramm Pinienkerne
- 1 Esslöffel Honig
- 1 Esslöffel Zitronensaft
- 4 bis 5 Feigen
Zubereitung
Für den Biskuitteig Eier mit dem Zucker circa 8 Minuten schaumig schlagen. Mehl und Backpulver sieben und vorsichtig unter die Eimasse unterheben. In einer Tortenform im Backofen bei 175 Grad circa 15 Minuten backen. Anschließend auf ein mit Zucker bestreutes Backpapier stürzen und erkalten lassen.
Für den Keksteig Butter in einem kleinen Topf schmelzen. Kekse zerbröseln und zusammen mit den Mandeln mit der Butter mischen. Wine Tortenform (15 Zentimeter Durchmesser) füllen, fest andrücken und kühl stellen. Sobald die Masse fest ist, den Biskuitteig auflegen.
Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Joghurt zusammen mit Zucker und Zitronenschale verrühren. Zitronensaft in einem kleinen Topf erhitzen und die eingeweichte Gelatine darin auflösen. Erst zwei Esslöffel der Joghurtmischung mit der Gelatinemischung verrühren, dann alles mit dem restlichen Joghurt vermengen. Sahne vorsichtig unterheben. Die fertige Creme auf den Buiskuitboden verteilen. Im Kühlschrank fest werden lassen (mindestens zwei Stunden 0der ½ Stunde im Tielkühlfach). Pinienkerne in einer kleinen Pfanne vorsichtig anrösten. Honig mit Zitronensaft vermengen. Feigen vierteln. Alles auf den fertigen Kuchen verteilen.
Liebe Grüße
Sandra
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