deatail-verliebt.de: Kindergartenabschied

Wie mich meine Zeit im Kindergarten geprägt hat

Unser großer Sohn feiert dieser Tage seinen Kindergartenabschied. Drei wundervolle Jahre hat er nun in einem Schwabinger Kindergarten verbracht, die als Elterninitiative organisiert ist. Die enge Gemeinschaft von Erzieherinnen und Eltern hat uns in den letzten Jahren zusammenschweißen lassen. Von dem harmonischen Miteinander haben auch die Kinder profitiert. Ich bin mir sicher, dass sich unser Sohn mit viel Freude an diese Zeit erinnern wird. Im Kindergarten hat er tolle Freunde gefunden und sich wohl und geborgen gefühlt. Nun lässt er dieses Kapitel seiner Kindheit vorüberziehen und geht ein großes Stück aufs Erwachsenwerden zu. Zugegebenermaßen ist dies vor allem für uns Eltern eine aufregende Zeit. Er hingegen sieht den Umbruch mit einer gewissen Gelassenheit.

 

Meine Kindergartenzeit

 

www.detail-verliebt.de: Abschied vom Kindergarten (1986)
Mein Kindergartenabschied

 

Die ganz Abschiedsduselei bei meinem Sohn mit Schultüten basteln, Schultasche kaufen, Kindergartenabschiedslied einüben, macht mich ganz nostalgisch und lässt mich auf meine eigene Kindergartenzeit zurückblicken, an die ich mich sehr gerne zurückerinnere. Damals lebten wir im gutbürgerlichen Spandau in (West-)Berlin, fast ein wenig abgeschnitten vom restlichen Berlin mit seinen natürlichen und künstlichen Barrieren. Denn im Westen und Süden von Spandau verlief die Mauer, im Osten von Spandau fließt die Havel und der Norden schließt mit einem Waldstück ab. Wollte man Spandau Richtung Innenstadt verlassen, hatte man zwei Möglichkeiten: Entweder man nahm die eine oder die andere Brücke über die Havel. Zumindest stellte sich das damals für mich sehr eingeschränkt dar.

Ich ging damals in den nächstgelegenen Kindergarten, der so nah an unserem Wohnhaus war, dass ich vom unserem Balkon aus auf den Kindergartenspielplatz schauen konnte. Zu meinem Kindergartenabschied habe ich ein kleines Fotobuch bekommen: „Zur Erinnerung an die Zeit im Seeburger Weg”. „Kindertagesstätte im Seeburger Weg”: So hieß mein Kindergarten und soweit ich weiß, heißt er auch immer noch so. Ich kann mich noch sehr gut an Moment erinnern, als die Fotos für das Erinnerungsbuch geschossen wurden. Meine Lieblingskindergärtnerin Gabi sagte zu mir, ich solle ein böses, ein trauriges und ein fröhliches Gesicht machen. Ich konnte aber nur die ganze Zeit grinsen und lachen. Ich war ein wenig überrascht, dass die Fotos dann doch ganz gut geworden sind. 1986 war es durchaus üblich Farbfotos zu machen. Sicherlich hielten es die Kindergärtnerinnen für künstlerischer Schwarzweißfotos in das Erinnerungsbuch zu kleben.

Aus den Fotos lese ich viel heraus, was ich schon fast vergessen hätte. Auf dem letzten Bild sieht man ganz deutlich, dass mein Pony schief geschnitten ist. Üblicherweise hat mir meine Mutter die Haare in dieser Zeit geschnitten: „Um Geld zu sparen!” Ob tatsächlich sie oder vielleicht auch ich den Pony so verunstaltet haben, kann ich nicht mehr sagen. Was ich aber noch weiß ist, dass ich immer lange Haare haben wollte, was mir aber nicht erlaubt wurde: „Zu viel Arbeit!” Heute ist es auch noch so, dass ich meinen Kindern die Haare schneide. Bei Jungs ist das auch wesentlich einfacher.

Auf dem Foto trage ich meine Herzohrringe. Ja, ich hatte schon als 4-Jährige Ohrlöcher. Ein Mädchen aus dem Kindergarten hatte es vorgemacht und wurde gefragt, ob ich auch welche möchte. Ich sagte nicht nein, also fand ich mich kurze Zeit später in einem Juwelier wieder, der mir Ohrlöcher stach. Zur Belohnung durfte ich mir diese Herzohrringe aussuchen. Hätte ich eine Tochter würde, ich ihr nicht erlauben, im Kindergartenalter Ohrlöcher zu stechen. Das finde ich ein wenig früh.

Was mir noch auffällt ist, dass mein Lächeln eine Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen krönt. Wie meine Mutter sie hatte. Während meiner Zahnspangenphase wurde das aber begradigt. Schade eigentlich, denke ich heute, da so eine Zahnlücke doch auch ein Markenzeichen sein kann.

Das Erinnerungsbuch bildet für mich das Ende der Kindergartenzeit, obwohl ich danach noch nicht eingeschult wurde. Meine Eltern haben meinen ein Jahr älteren Bruder und mich in die gleiche Schule geschickt. Mein Bruder kam in die erste Klasse und ich in die Vorschulgruppe. Im Übrigen habe ich erst kurz vor dem Wechsel verstanden, dass ich nicht mit meinem Bruder in eine Klasse komme, geschweige denn zu diesem Zeitpunkt eingeschult werden würde. Diese Erkenntnis war ein kleiner Schlag für mich, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich so gut wie jede Minute meiner Kindheit mit meinem Bruder verbracht. Das sollte von da an vorbei sein.

 

Ab in die Schule

Nach den Sommerferien wird unser Großer eingeschult. Für uns als Eltern ist es das erste mal. Die Grundschule in unserem Schulsprengel (also die nächstgelegene Schule) hat einen guten Ruf und bei allen bisherigen Besuchen hatte ich einen sehr guten Eindruck. Ich habe ein gutes Bauchgefühl und freue mich auf die Einschulung.

 

Liebe Grüße
Sandra

 

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Kommentare

4 Antworten zu „Wie mich meine Zeit im Kindergarten geprägt hat“

  1. Romy

    Was für ein schöner Artikel und Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Es war doch quasi erst gestern, dass ich den Großen das erste Mal nach der Geburt sehen konnte und nun kommt er schon in die Schule. Ich bin ein bisschen mit aufgeregt mit euch 😉 aber ich bin mir auch sicher dass er die erste Klasse gut meistern wird.

    LG Romy

    1. Sandra

      Liebe Romy,
      lieben Dank für Deinen süßen Kommentar. Ja, die Zeit vergeht ganz schön schnell. Und er war ja so ein süßes Baby. Jetzt bald kommt er in die Schule und meistert schon so vieles selbstständig.
      Liebe Grüße
      Sandra

  2. Liebe Sandra,

    ein wunderschöner, persönlicher Beitrag – ich mag ihn sehr! Danke für dein Einblick, immerhin ist es doch etwas Privates und nicht jeder ist bereit, sowas Preis zu geben 🙂

    Die Idee mit den Bildern und den verschiedenen Emotionen find ich klasse – auch, wenn es nicht so ganz geworden, wie vorgestellt. Aber dadurch find ich es wiederum toller – denn sind so Kinder einfach *-*

    Dann wünsche ich euch alles Gute für den neuen Lebensabschnitt eures Jungen und liebste Grüße,
    deine Rosy ♥

    1. Sandra

      Liebe Rosy,
      lieben Dank für Deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass Dir mein Beitrag gefallen hat. Lieben Dank auch für die lieben Wünsche.
      Liebe Grüße
      Sandra

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