oder wie Du Deinen Kindern die Freude an Kunst vermittelst

Einen freien Nachmittag verbringe ich gerne an einem Ort der Stille und Entspannung. Das ist für mich vor allem die Stadtbibliothek. Neue Buchentdeckungen sind so spannend, so erfrischend, so inspirierend! Darum soll es hier nicht gehen, das ist einmal einen weiteren Blogbeitrag wert. Wenn es ein bisschen weiter raus gehen soll, gehe ich unglaublich gerne ins Museum. Die Pinakothek der Moderne in der Münchner Maxvorstadt gehört zu meinen absoluten Lieblingen. Allein der Bau, der auf einem Areal von der Größe dreier Fußballfelder steht, ist der Wahnsinn. Dennoch wirkt der Bau leicht, fast schwerelos mit seinen gigantischen Glasfassaden und schmalen Betonstelen. Die Rotunde ist das Zentrum des Gebäudes und gleichzeitig das architektonische Highlight. Lichtdurchflutet ist sie Ausgangspunkt für Streifzüge durch die einzelnen Flügel des Hauses. Das Museum beherbergt Sammlungen moderner Kunst von hochkarätigen Künstlern wie Joseph Beuys, Georg Baselitz, Salvador Dalí, René Magritte, Sigmar Polke, Paul Klee, Henry Matisse und vielen mehr, die ich alle sehr verehre und liebe.

An dem Nachmittag als die Bilder für diesen Beitrag entstehen, begleitet mich mein fünfjähriger Sohn. Seine anfängliche Skepsis („Igitt, Museum!”) legt sich bereits als wir mit der Straßenbahn vorbeifahren. Noch bevor wir das Gebäude betreten, erfasst ihn die Magie, die davon ausgeht. Zuerst gönnen wir uns eine Kleinigkeit im Museumscafé. Wie viele andere seiner Gattung, hält dieses Café leider keine nennenswerten Köstlichkeiten bereit. Was dieses Café allerdings reizvoll macht, ist seine Lage im/am Gebäude und die Frage: Befindet sich das Café drinnen oder draußen? Mein Sohn sagt drinnen. Zwischen Sichtbeton und Fensterfassade ist das nicht ganz eindeutig. Wir einigen uns auf „gigantischer Wintergarten”.

Fotografieren liebt mein Sohn sehr und ich leihe ihm gerne meine Kamera. Mein Sprössling macht Fotos von allem, was nicht bei drei auf dem Baum ist und er hat große Freude daran. Die Fotos in diesem Beitrag sind ein Mix aus Fotos von mir und meinem Sohn. Errätst Du welches von wem ist?
Wenn Du Deinen Fotoapparat nicht hergeben möchtest, kannst Du Deine Kinder auch mit einer Einwegkamera fotografieren lassen. Das erfordert ein bisschen mehr Übung oder Assistenz von einem Erwachsenen, da Stillhalten ein absolutes Muss für passable Fotos ist. Deine Kinder werden aber genauso viel Spaß haben.
In einem Raum bemerkt er: „Da hat jemand sein Buch auf der Bank vergessen!“ Ich erkläre ihm das Prinzip von Ansichtsexemplaren des Ausstellungskatalogs und wir blättern ein wenig darin. Bilder, die wir in dem Buch entdecken, suchen und finden wir in dem Ausstellungsraum, in dem wir uns befinden und ich lese ein wenig daraus vor.

Bei mir endet ein Museumsbesuch mit dem obligatorischen Gang durch den Museumsshop. Meist finde ich noch ein Buch, das ich noch nicht habe und UNBEDINGT noch brauche. Oder ein schönes Designobjekt, das ein Problem löst, von dem ich noch nicht wusste, dass es ein Problem ist. Heute entdecken wir einen Klebebandabroller in Form eines Wals, entscheiden uns dann aber doch für neue Stifte. Für mich gibt es schöne Filzstifte in rot und schwarz mit dem Aufdruck „Pinakothek der Moderne“. Auf dem Bleistift, den sich mein Sohn ausgesucht, steht: „Bist du WÜTEND, zähl bis vier, hilft das nicht, dann explodier.“ (Wilhelm Busch).
In diesem Sinne
liebe Grüße
Sandra
Immer einen Besuch wert, ob als Münchner oder als Münchenbesucher:
Pinakothek der Moderne
Barer Straße 40
80333 München
Öffnungszeiten
Täglich außer montags 10 bis 18 Uhr
donnertags 10 bis 20 Uhr
Eintrittspreise
10 ermäßigt 7 Euro
mittwochs Eintritt frei
sonntags 1 Euro
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